Monthly Archives: March 2013

Produktfälschungen bei Taschenlampen

 

“Geiz ist geil!” scheint heutzutage ein weit verbreitetes Motto zu sein, denn jeder Euro, den man beim Kauf einer neuen Taschenlampe bei chinesischen Online-Shops einsparen kann, ist ein guter Euro. Zumindest ist das mein Eindruck, wenn ich Diskussionen in diversen Fachforen verfolge, denn regelmäßig tauchen dort Hinweise auf, wie man in China deutlich günstiger als beim deutschen Fachhändler bestellen kann.

Ich muss nicht extra betonen, dass die Suche nach der günstigsten Bezugsquelle teilweise einen richtig sportlichen Ehrgeiz entwickelt – Hauptsache, man bekommt seine Taschenlampe deutlich günstiger. Generell ist es mir persönlich völlig egal, wo jemand seine Taschenlampen kauft, allerdings möchte ich es mir nicht nehmen lassen, auf folgende Punkte aufmerksam zu machen:

  • Haben Sie sich schon mal die Frage gestellt, warum Taschenlampen beim deutschen Händler nicht zum Ramschpreis angeboten werden? Ein Grund könnte der sein, dass beim deutschen Händler in der Regel Originale anstelle von Kopien/Nachbauten verkauft werden. Ein anderer Grund ist der, dass ein Händler in Deutschland u.a. eine Gewährleistungsfrist von 24 Monaten für verkaufte Produkte anbieten und diversen Gesetzen und Richtlinien gerecht werden muss, was man vom Händler in Fernost nicht behaupten kann.

 

  • Warum warnen Hersteller wie Niwalker oder MTE eindeutig davor, ihre Produkte auf asiatischen Marktplätzen zu erwerben? Ganz einfach: Wer dort kauft, geht u.U. das Risiko ein, keine Originale, sondern Nachbauten von minderer Qualität zu erwerben.

Zweifellos bekommt man die ein oder andere Taschenlampe im Ausland günstiger, allerdings sollte man sich dann auch Gedanken darüber machen, wie das Handling im Gewährleistungsfall aussieht. Von den sprachlichen Kommunikationsbarrieren einmal abgesehen, kann es durchaus passieren, dass der Händler in Asien die Sache ganz einfach aussitzt, weil ihn die deutsche Gesetzgebung herzlich wenig interessiert. Darüber hinaus sollte man auch einkalkulieren, dass man im schlimmsten Fall kein Original, sondern eine Produktfälschung erwirbt, die bereits nach kurzer Zeit defekt sein kann.

Spätestens hier sollte jedem klar sein, dass das vermeintliche Taschenlampen-Schnäppchen wohl doch keines ist und ein Kauf beim deutschen Händler trotz eines höheren Preises die bessere Option gewesen wäre.

Review: NiteCore EA8 Caveman XM-L U2 900 ANSI-Lumen max.

 

Einleitung

Nun ist das wahr geworden, was für mich nach dem großen Erfolg der NiteCore EA4 absehbar war: NiteCore hat nachgelegt, und zwar in Form der EA8 Caveman. Diese bietet zwar im Vergleich zur EA4 Pioneer zunächst nur etwas mehr Lumen (nämlich 40 ANSI-Lumen, um genau zu sein), hat dafür aber deutlich mehr Bums, wenn es um die Reichweite und die maximale Laufzeit geht.

Da die beiden Taschenlampen ansonsten nicht so grundverschieden sieht, habe ich mein Review zur NiteCore EA4 recycelt und möchte in diesem Review speziell auf die Unterschiede zwischen beiden Taschenlampen eingehen.

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Wie immer gilt: Alle Angaben wie Lumen, Laufzeiten usw. habe ich der NiteCore-Homepage entnommen, die Luxmessung habe ich selber durchgeführt.

Verpackung und Lieferumfang

Ausgeliefert wird die NiteCore EA8 in der bekannten gelb-schwarzen Verpackung. Im Lieferumfang ist folgendes Zubehör enthalten:

  • Lanyard
  • Ersatz-O-Ring
  • Holster
  • Bedienungsanleitung

Die Qualität des Holsters geht in Ordnung, die EA8 passt gut hinein und lässt sich auch leicht wieder herausziehen.

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Erster Eindruck

Der große Unterschied zwischen EA4 Pioneer und EA8 Caveman liegt ganz klar in der Länge der beiden Taschenlampen. Während die EA4 noch als Kompaktmodell durchgeht, das mit vier AA-Batterien bzw. NiMH-Akkus betrieben wird, spielt die EA8 mit acht Zellen längenmäßig schon in einer anderen Liga.

Davon abgesehen sind Gemeinsamkeiten wie das Design oder der Seitenschalter klar erkennbar. Während Farbfilter und Diffusor für die EA4 erst nach der Markteinführung von NiteCore nachgeliefert wurden, ist dies bei der NiteCore EA8 anders, denn hier passen auch die Filter und der Diffusor mit 60 mm-Durchmesser, die mit anderen NiteCore-Modellen kompatibel sind.

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Verarbeitung

Hier gibt es im positiven Sinne nicht viel zu sagen. Die NiteCore EA8 ist eine eine Taschenlampe, wie ich sie von NiteCore nicht anders erwarte: Ordentliche Anodisierung ohne Kratzer oder Fehler in der Beschichtung, eine sauber zentrierte LED sowie eine alles in allem gute bis sehr gute Verarbeitung der Lampe. Auch die EA8 Caveman kommt – wie bereits von der EA4 bekannt – ohne zusätzliches Batteriemagazin aus; die Batterierohre sind direkt und passgenau in das Gehäuse hineingefräst, was wiederum einen schnellen Batteriewechsel ermöglicht.

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Sowohl Batterien als auch NiMH-Akkus flutschen geschmeidig in die Batterierohr und können ebenso leicht wieder entnommen werden; alle Kontakte sind vergoldet. Allerdings sollte man sich darüber im klaren sein, dass ein Batteriewechsel bei Dunkelheit mit acht Batterien oder Akkus sich doch deutlich spannender gestaltet, als es bei nur vier Zellen der Fall ist. Aus diesem Grund kann ich nur empfehlen, regelmäßig auf die Batteriestandanzeige zu schauen, um ggf. rechtzeitig einen Batteriewechsel durchführen zu können.

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Bedienung / User Interface

An dieser Stelle möchte ich vorab erwähnen, dass die folgende Beschreibung vielleicht kompliziert klingt, sie es aber tatsächlich gar nicht ist. Natürlich muss man die ein oder andere Schaltsequenz unter Umständen mehrfach wiederholen, bis alles auf Anhieb funktioniert, aber im Vergleich mit der Programmierung einer ArmyTek Predator beispielsweise ist die Bedienung der NiteCore EA8 einfach.

Die EA8 verfügt über zwei Hauptbetriebsmodi, die als Daily mode und als Search/Turbo Mode bezeichnet und komplett über den Seitenschalter gesteuert werden.

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a) Bedienung im Daily mode

Um den Daily mode zu aktivieren, muss der Seitenschalter bis zur Hälfte gedrückt und dann innerhalb einer Sekunde losgelassen werden. Im Daily mode stehen insgesamt vier Leuchtmodi (Ultra Low, Low, Medium und High) zur Verfügung, die durch schnelles Drücken des Schalter (wieder bis zur Hälfte) der Reihe nach ausgewählt werden können.

Wenn der Seitenschalter in diesem Modus bis zur Hälfte und für mehr als eine Sekunde gedrückt wird, hat dies ein Umschalten auf den Search/Turbo Mode zur Folge, den ich gleich noch näher beschreiben werde.

Ein- und ausgeschaltet bzw. in den Standby Mode versetzt wird die NiteCore EA8 Caveman, indem der Schalter komplett durchgedrückt und innerhalb einer Sekunde losgelassen wird. Der zuletzt eingestellte Leuchtmodus wird dank Mode Memory gespeichert und beim nächsten Einschalten wieder hergestellt.

b) Bedienung im Search/Turbo Mode

Dieser wird aktiviert, indem der Seitenschalter im ausgeschalteten Zustand ganz durchgedrückt und innerhalb einer Sekunde losgelassen wird. Während sich die EA8 im Turbo Mode befindet, kann durch Drücken des Seitenschalters bis zur Hälfte zwischen Search/Turbo mode und Daily mode umgeschaltet werden.

Ein- und ausgeschaltet wird die NiteCore EA8 Caveman in diesem Modus, indem der Schalter komplett durchgedrückt und innerhalb einer Sekunde losgelassen wird.

c) Momentlicht

Momentlicht steht in beiden Hauptbetriebsmodi zur Verfügung, indem der Seitenschalter vollständig durchgedrückt und gehalten wird; das Momentlicht geht beim Loslassen des Schalters wieder aus.

d) Strobe, SOS und Location Beacon

Die NiteCore EA8 verfügt nicht nur über reguläre Leuchtmodi, sondern auch über drei Blinkmodi. Diese werden aktiviert, indem der Seitenschalter zweimal schnell hintereinander und komplett durchgedrückt wird. Sobald sich die Lampe in diesem Modus befindet, können die einzelnen Submodi wie Strobe, SOS und Location Beacon der Reihe nach durchgeschaltet werden, indem der Seitenschalter kurz und bis zur Hälfte durchgedrückt wird.

e) Standby mode und Lockout

Hierbei handelt es sich um eine weitere Einstellung, die ein unbeabsichtiges Einschalten der Taschenlampe verhindert, wenn sie beispielsweise in der Jackentasche oder in einem Rucksack transportiert wird.

Der Standby mode wird aktiviert, indem die NiteCore EA8 im eingeschalteten Zustand ausgeschaltet wird (Seitenschalter wird dazu komplett durchgedrückt und innerhalb einer Sekunde losgelassen). Sobald sich die Lampe in diesem Zustand befindet, zieht sie eine kleine Menge an Energie aus den Batterien; dies wird visuell durch ein Blinken des Seitenschalters dargestellt, der dann alle drei Sekunden kurz aufleuchtet.

Last but not least gibt es noch den Lockout mode. Dieser wird aktiviert, indem die NiteCore EA8 im eingeschalteten Zustand ausgeschaltet wird (Seitenschalter wird dazu komplett durchgedrückt und länger als eine Sekunde gehalten). In diesem Modus benötigt die Lampe so gut wie keine Energie und kann auch nicht mehr unbeabsichtigt eingeschaltet werden.

Um den Lockout mode zu verlassen, muss der Seitenschalter innerhalb einer Sekunde dreimal gedrückt werden.

 

Batteriestandanzeige

Die NiteCore EA8 Caveman signalisiert ihren aktuellen Batterie- bzw. Akkuzustand über den Seitenschalter bzw. die dort integrierte Batteriestandanzeige wie folgt, wenn sie eingeschaltet ist:

  • Wenn die Lampe nur noch über 50% Restenergie verfügt, fängt die Batteriestandanzeige alle zwei Sekunden zu blinken an
  • Wenn die Restenergie sehr niedrig ist, blinkt die Anzeige kontinuierlich
  • Immer dann, wenn neue Batterien bzw. Akkus eingelegt werden oder die EA8 in den Lockout mode versetzt wird, dann signalisiert die Lampe den Zustand der Batterien bzw. Akkus in verschiedenen Mustern. Beispiel: Wenn die Batteriespannung 4,2V beträgt, dann blinkt die Batteriestandanzeige viermal in rascher Folge, gefolgt von einer kurzen Pause (Dauer: ca. eine Sekunde) und blinkt dann erneut zweimal, um die vollständige Batteriespannung zu signalisieren

Die Batteriestandanzeige blinkt darüber hinaus in schneller Frequenz, wenn Batterien oder Akkus leer sind und ausgetauscht werden müssen. Für den einen mag das alles unnützer Schnickschnack sein, ich für meinen Teil halte es für ein nützliches Feature – wer schon mal mit einer batteriebetriebenen Taschenlampe im dunkeln Wald unterwegs war und die Lampe plötzlich ausging, wird wissen, was ich meine…

 

Leuchtmodi und Laufzeiten

  • Turbo: 900 ANSI-Lumen/ca. 2 Stunden
  • High: 590 ANSI-Lumen/ca. 3 Stunden 45 Minuten
  • Mid: 180 ANSI-Lumen/ca. 14 Stunden
  • Low: 50 ANSI-Lumen/ca. 60 Stunden
  • Lower: 2 ANSI-Lumen/ca. 800 Stunden
  • Strobe
  • SOS
  • Beacon
  • Die NiteCore EA4 schaltet nach drei Minuten im Turbo Mode eine Stufe bis zum High Mode herunter, um eine Überhitzung der Lampe zu vermeiden. Das ist auch im Handbuch so vermerkt, bei der NiteCore EA8 Caveman habe ich jedoch weder einen entsprechenden Hinweis entdeckt, noch konnte ich bei meinen Tests feststellen, dass die Lampe ebenfalls nach drei Minuten Betrieb im Turbo Mode herunterschaltet.

    Positiv finde ich auch die Änderung der Lumenzahl im sog Lower-Mode: Ein Hauptkritikpunkt bei der EA4 war für viele, dass der Low Mode mit 65 ANSI-Lumen viel zu hell war. Hier hat NiteCore bei der EA8 nachgebessert, den nun gibt es den Lower Mode mit nur zwei ANSI-Lumen, was für viele Zwecke tatsächlich völlig ausreichend ist und bei Dunkelheit auch zur Erhaltung der Nachtsichtfähigkeit beiträgt.

     

  • Wesentliche Unterschiede auf einen Blick

  • Mit ca. 274 Metern kann die NiteCore EA4 zwar auch schon mit einer guten Reichweite aufwarten, sie wird aber von der NiteCore EA8 ganz klar getoppt, denn diese erreicht laut Hersteller ca. 490 Meter und kann damit als hervorragender batteriebetriebener Thrower eingestuft werden. Die Reichweite erscheint mir realistisch, denn mein Referenzobjekt in ca. 450 Metern Entfernung wurde noch klar und deutlich angeleuchtet.

  • Die optional erhältlichen Aufsatzfilter machen die EA8 zu einer sehr universell einsetzbaren Taschenlampe.

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      NiteCore EA4 Pioneer NiteCore EA8 Caveman
    Leuchtstärke in ANSI-Lumen max. 860 max. 900
    Candela 20000 60000
    Anzahl Batterien/Akkus vier acht
    Reichweite ca. 283 Meter ca. 490 Meter
    Länge 11,7 cm 18,3 cm
    Gewicht (ohne Batterien) 159 Gramm 302 Gramm

     

  • Technische Details

    • CREE XM-L U2 LED
    • Cool White
    • Unibody-Bauweise ermöglicht ein leichtes und sehr stabiles Lampengehäuse
    • Max. 900 ANSI-Lumen
    • Reichweite: ca. 490 Meter
    • Peak Beam Intensity: 60000cd
    • Wasserdicht nach IPX-8
    • Precision Digital Optics Technology für ein Höchstmaß an Reflektorleistung
    • Zwei-Stufen-Clicky
    • Acht Leuchtmodi (inkl. Blinkmodi)
    • Max. Leuchtdauer: 800 Stunden
    • Batteriestandanzeige
    • Verpolungsschutz
    • Edelstahlring am Lampenkopf
    • Linse aus Mineralglas mit AR-Beschichtung
    • Gehäuse aus strapazierfähigem Flugzeug-Aluminium
    • Anodisierung nach HA Type III
    • Tailstand
    • Länge: 18,3 cm
    • Durchmesser Lampenkopf: 6,0 cm
    • Durchmesser Gehäuse: 4,18 cm
    • Gewicht: 302 Gramm (ohne Batterien)

    Pro und Contra

  • – Minimaler Wegrollschutz (Lampe wird nur per Seitenschalter am Wegrollen gehindert)

  • + Eine der hellsten verfügbaren Taschenlampen auf 8 x AA-Basis (Stand März 2013)

  • + Farbfilter und Diffusor verfügbar

  • Beamshots

    Die Beamshots zeigen die NiteCore EA8 Caveman im Turbo Mode, mit Diffusor und dem Rotfilter.

    a) Turbo Mode

    NiteCore EA8 Turbo

    NiteCore EA8 Turbo

    NiteCore EA8 Turbo

     

    b) Mit Diffusor

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    c) Mit Rotfilter

    NiteCore EA8 Turbo red

     

    Luxmessung

    Bei einer Luxmessung habe ich folgende Werte mit neuen Batterien ermittelt:

    • Im Turbo Mode direkt nach dem Einschalten: 47900 Lux@1m
    • Im Turbo Mode nach fünf Minuten Laufzeit: 46100 Lux@1m

    Wie ich weiter oben schon erwähnte, scheint es bei der EA8 keinen Mechanismus zu geben, der – wie bei der EA4 – im Turbo Mode nach einer bestimmten Zeit automatisch einen Ganz herunterschaltet. Ich habe zumindest in der Bedienungsanleitung sowie auf der Hersteller-Website keinen Hinweis dazu entdeckt.

     

    Größenvergleich

    Wie üblich gibt es hier den obligatorischen Größenvergleich mit meinen Referenzlampen Niteye EYE30 und Lumapower Signature LX. Selbstverständlich durfte auch die Nite EA4 mit aufs Bild, um den Größenunterschied zwischen EA4 und EA8 plastisch darzustellen.

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    Video

    Ein Video aus unserer Serie Helle Taschenlampen@Night zeigt die NiteCore EA8 beim nächtlichen Einsatz:

    NiteCore EA8 nightly video review

     

    Fazit

    Keine Frage, die NiteCore EA8 Caveman vermag zu begeistern. NiteCore hat sich nicht auf den Lorbeeren für die EA4 Pioneer ausgeruht, sondern mit der EA8 Caveman gleich noch eine Schippe obendrauf gelegt. Gleichwohl möchte ich darauf hinweisen, dass die EA8 aus meiner Sicht keineswegs eine optimierte Version der EA4 ist, denn dazu unterscheiden sich die beiden Taschenlampen doch zu stark voneinander. Die EA4 ist für mich nach wie vor eine äußerst helle und kompakte Taschenlampe mit Batteriebetrieb, und hier liegt die Betonung ganz klar auf kompakt.

    Die EA8 Caveman hingegen spielt für mich in einer anderen Liga: Sie bietet nicht nur eine höhere Reichweite, sondern ist mit 6,6 cm Längendifferenz auch deutlich größer. Das ist aber nicht der einzige Unterschied, denn darüber hinaus übertrifft die NiteCore EA8 Caveman mit einer Reichweite von ca. 490 Metern die EA4 Pioneer mit ca. 283 Metern deutlich.

    Auch die EA8 Caveman ist eine klare Empfehlung vor allem für diejenigen, die vor Lithium-Ionen-Akkus aus diversen Gründen zurückschrecken – mit dem Turbo Mode und der maximalen Leuchtleistung von 900 ANSI-Lumen kann die NiteCore EA8 Caveman gut mit Lithium-Ionen-basierten Taschenlampen mithalten.

    Aufgrund der Erweiterbarkeit durch aufsteckbare Farbfilter (rot, grün und blau) ist die EA8 ebenso eine Empfehlung als Taschenlampe für Jäger zur Nachsuche wert wie die EA4, wobei die EA8 Cavemen noch zusätzlich den Vorteil der höheren Reichweite ausspielen kann. Aber nicht nur für Jäger ist die NiteCore EA8 eine empfehlenswerte Taschenlampe, sondern auch für all jene, die eine hohe Leuchtleistung auch mit normalen Batterien bzw. NiMH-Akkus anstelle von Lithium-Ionen-Akkus erzielen möchten.

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    Bezugsquelle

    Die NiteCore EA8 ist im MSITC Shop erhältlich.

    Fokussierbare Taschenlampen: Pro und Contra

    Neben Taschenlampen mit einem nicht verstellbaren Fokus gibt es noch eine gewisse Auswahl an sog. fokussierbaren Taschenlampen auf dem Markt. Im Gegensatz zu Taschenlampen mit einem festen Reflektor mit einheitlichem Leuchtverhalten lassen sich fokussierbare Taschenlampen so einstellen, dass sie entweder einen stark fokussierten Lichtstrahl für größere Entfernungen (Throw) oder für die umfassende Ausleuchtung des nahen und mittleren Bereiches liefern (Flood).

    Was mich persönlich an den zahlreichen Diskussionen oder Kaufberatungen in diversen Internet-Foren stört, ist die Tatsache, dass alleine schon aufgrund der Kaufberatungsanfrage eines “Newbies” nach einer fokussierbaren Taschenlampe diese oftmals von vornherein von anderen Forennutzern als untauglich für den Alltagseinsatz abgestempelt werden.

    Ich halte solche Aussagen bzw. Empfehlungen für wenig hilfreich, deshalb möchte ich es mir nicht nehmen lassen, die Vor- und Nachteile von fokussierbaren Taschenlampen objektiv zu erörtern. Als Beispiel für eine fokussierbare Taschenlampe greife ich dazu auf die MTE M-2 zurück, da diese Taschenlampe aus meiner Sicht schon fast ein Klassiker im Bereich der fokussierbaren Taschenlampen ist und darüber hinaus sowohl mit 3 x AAA-Batterien als auch mit einem Lithium-Ionen-Akku (18650) betrieben werden kann.

    Übrigens: Die MTE M-2 hat in einem Test der Zeitschrift gear recht gut abgeschnitten, und die im Vergleich mit anderen fokussierbaren Taschenlampen bemängelte geringe Leuchtkraft von “nur” 340 Lumen wird mit der überarbeiteten MTE M-2 XM-L (die sich Stand März 2013 gerade noch in der Testphase durch den Hersteller befindet und anschließend bei uns im Shop verfügbar sein wird) auch beseitigt werden, denn laut MTE bietet die MTE M-2 XM-L dann bis zu 800 Lumen.

    Zurück zum Thema: Beim Erwerb einer fokussierbaren Taschenlampe sollte man sich von vornherin darüber im klaren sein, dass diese im Vergleich mit einer konventionellen Taschenlampe keine Wasserdichtigkeit nach IPX-8, sondern maximal Spritzwasserschutz bietet. Das ist dem Fokussierungsmechanismus geschuldet, über den Wasser in die Taschenlampe eindringen kann, wenn sie sich beispielsweise für mehrere Minuten unter Wasser befinden sollte. Das allein ist für mich jedoch kein Grund, den Einsatz einer fokussierbaren Taschenlampe von vornherein schlecht zu reden – für den Einsatz in einer rauhen Umgebung oder auf See, wo mit erhöhter Feuchtigkeit gerechnet werden muss, würde ich einem Kunden auch nicht zwangsläufig eine fokussierbare Taschenlampe empfehlen, für “normale” Einsatzbereiche hingegen sehr wohl.

    Viele Geocacher sind beispielsweise mit einer fokussierbaren Taschenlampe glücklich, denn speziell bei der Suche nach weiter entfernten Reflektoren bei einem Nachtcache oder im Nahbereich auf der Suche nach einem versteckten Cache macht die Fokussierung durchaus Sinn.

    Ein weiterer Kritikpunkt ist das oftmals inhomogene Lichtbild, das von fokussierbaren Taschenlampen erzeugt wird. In der Tat sind hier je nach Hersteller und Modell oftmals sog. Saturnringe zu sehen, die von vielen Anwendern als hässlich oder gar störend betrachtet werden – die MTE M-2 gehört zu den wenigen Taschenlampen, die mit diesem Problem nicht zu kämpfen haben, sondern ein erstaunlich homogenes Lichtbild bieten.

    Fazit: Zusammenfassend möchte ich sagen, dass fokussierbare Taschenlampen durchaus ihre Daseinsberechtigung haben, und sie von vornherein zu verteufeln, halte ich für einen schlechten Ansatz. Entscheidend ist meines Erachtens, dem Kunden klar zu machen, welche Vor- und Nachteile eine fokussierbare Taschenlampe mit sich bringt – ob er damit leben kann oder nicht, muss er jedoch selbst entscheiden und sich auch nicht durch die festgefahrene Meinung von selbsternannten “Profis” beeinflussen lassen.

    Produktankündigung: NiteCore EA8 Caveman 900 ANSI-Lumen max.

    Bereits die NiteCore EA4 Pioneer hat eingeschlagen wie eine Bombe, den bis dato gab es nicht viel Auswahl an kompakten Taschenlampen mit Batteriebetrieb, die max. 860 ANSI-Lumen liefern. Mit der EA8 Caveman steigert NiteCore Leuchtleistung und Reichweite abermals, allerdings ist die EA8 Caveman dafür auch länger und größer als die EA4 Pioneer.

    Die NiteCore EA8 Caveman ist mit dem gleichen User Interface (UI) wie die EA4 ausgestattet. Aufgrund des tieferen Reflektors erzielt sie eine höhere Reichweite von bis zu 490 Metern laut Hersteller. Betrieben wird die NiteCore EA8 Caveman mit handelsüblichen AA-Batterien oder NiMH-Akkus und erzielt damit max. 900 ANSI-Lumen, was für eine batteriebetriebene Taschenlampe ein hervorragender Wert ist. Auch für die EA8 wird es wieder Farbfilter sowie einen Diffusor als Zubehör geben.

    Erhältlich ist die NiteCore EA8 voraussichtlich ab dem 13. März 2013 im MSITC Shop.