EinleitungGrundsätzlich sind Hochleistungstaschenlampen, die mit drei 18650-Akkus befeuert werden, heutzutage nichts besonderes mehr. Nichtsdestotrotz ist es EagleTac mit der neuen SX25L3-Serie gelungen, schon vorab für glänzende Augen bei vielen Flashaholics zu sorgen, woran auch die brandneue CREE MT-G2-LED nicht ganz unschuldig ist. In der Vergangenheit waren Flooder (Taschenlampen mit Schwerpunkt auf breitflächiger Ausleuchtung ohne besonders hohe Reichweite) in der Regel mit mehreren XM-L-LEDs ausgestattet, um ein entsprechendes Lichtbild zu erzeugen, was jedoch oftmals mit gewissen Artefakten im Spill einherging. Die EagleTac SX25L3 MT-G2 P0 ist nun eine der ersten Taschenlampen, die mit lediglich einer einzigen LED das gleiche Ergebnis erzielen wollen, und das sogar noch in einer eher neutralweißen Lichtfarbe, während die SX25L3 XM-L2 ein kompakter Thrower mit der aktuellen XM-L2-LED ist. Wie sich beide Lampen in der Praxis schlagen und was vor allem die SX25L3 MT-G2 P0 zu bieten hat, soll Gegenstand dieses Reviews sein. Wie immer gilt: Die Luxmessung stammt von mir, die restlichen Angaben wie Laufzeit, Lumen usw. stammen von der EagleTac-Homepage.
Verpackung und ZubehörWie bei den meisten anderen Taschenlampen von EagleTac gibt es auch die SX25L3-Modelle als Kit- und Base-Variante. Der große Unterschied zwischen Kit und Base ist zunächst mal der Preis (Kit ist teurer), aber auch der Lieferumfang. Leistungsmäßig sind beide Modelle jedoch gleich, hier gibt es keinen Unterschied. Beide Modelle werden in einer Pappschachtel ausgeliefert und enthalten je nach Version (Kit oder Base) folgendes Zubehör: Base:
Zusätzlich bei der Kit-Version:
Auch das Holster der EagleTac SX25L3 gehört zu den besser verarbeiteten, die Lampe passt jedoch ohne große Gewaltanwendung nur mit dem Kopf nach oben hinein. Wichtig: Auf den meisten Bildern ist die SX25L3 mit Edelstahlbezel zu sehen – dieser ist jedoch wie gesagt nur in der Kit-Variante enthalten, in der Base-Version ist er nicht abnehmbar und außerdem schwarz.
Erster EindruckEagleTac-Taschenlampen genießen nicht ohne Grund einen sehr guten Ruf hinsichtlich ihrer Qualität, und das ist auch bei der neuen SX25L3-Serie nicht anders. Die Lampen machen einen hochwertigen und stabilen Eindruck, und ich bin mir sicher, dass sie auch härtere Einsätze gut überstehen. Die Anodisierung ist ohne Makel, die LED ordentlich zentriert und die Gewinde sind sauber geschnitten, ganz so, wie es sich gehört und wie man es auch von einer Taschenlampe in dieser Preisklasse erwarten kann. Links: SX25L3 MT-G2, rechts SX25L3 XM-L2
Bedient werden die EagleTac SX25L3 XM-L2 sowie die EagleTac SX25L3 MT-G2 über das Drehen des Lampenkopfes, ein- und ausgeschaltet werden sie mit dem Seitenschalter. Ein pfiffiges Feature ist meiner Meinung nach die mitgelieferte Tailcap mit Clicky (nur Kit-Version), die sich anstelle der flachen Standard-Tailcap aufschrauben lässt – damit lässt sich die EagleTac SX25L3 auch ganz konventionell über den Schalter am Lampenende ein- und ausschalten, falls das jemand bevorzugen sollte. Der Seitenschalter ist darüber hinaus noch für weitere Konfigurationseinstellungen zuständig, die sich entweder auf das User Interface oder die Settings der Lampe beziehen, doch dazu mehr im Abschnitt User Interface. Ebenfalls nur Bestandteil der Kit-Version sind aufschraubbare Farbfilter in den Farben rot, grün, gelb und blau sowie ein Diffusor. Um die Filter bzw. den Diffusor zu verwenden, muss lediglich der Edelstahlbezel am Lampenkopf abgeschraubt werden.
GrößenvergleichWie üblich gibt es hier den Größenvergleich mit meinen Referenzlampen Niteye EYE30 und Lumapower Signature LX. Außerdem durfte dieses Mal auch die Niwalker Black Light Series Vostro BK-FA01 mit aufs Gruppenfoto, damit man auch hier deutlich den Größenunterschied gegenüber der EagleTac SX25L3 erkennen kann. Größenvergleich (v.l.n.r): Niwalker BK-FA01, EagleTac SX25L3, Niteye EYE-30 und Lumapower Signature LX
AkkukompatibilitätDa ich regelmäßig Anfragen wie “Passt mein Akku vom Typ xyz auch in die im Review vorgestellte Taschenlampe?” erhalte, gibt es in Zukunft in jedem Review noch eine kurze Übersicht über Akkus, die ich mit der entsprechenden Lampe getestet habe. Ich möchte allerdings auch gleich vorausschicken, dass ich hier keine Sammlung von dreißig Akkus habe, sondern mich auf die bei uns im Shop erhältlichen Akkus konzentrieren werde.
Ein ganz wichtiger Punkt, auf den ich an dieser Stelle etwas detaillierter eingehen möchte, ist das Thema Akkus. Wer meint, dass er sich einen Gefallen tut, wenn er seine frisch erworbene EagleTac SX25L3 mit sagenhaften eBay-XYZ-Akkus mit 4000 mAh für zwei Euro das Stück betreibt, der sollte sich nochmal ernsthaft Gedanken darüber machen. Der Umgang mit Lithium-Ionen-Akkus ist nicht ganz ohne – das gilt auch schon für Taschenlampen, die mit einem oder zwei 18650-Akkus betrieben werden. Da es im Internet genug Informationen zum Thema "Richtiger Umgang mit Lithium-Ionen-Akkus" gibt, verweise ich an dieser Stelle auf weiterführende Informationen und beschränke mich hier auf die wichtigsten Punkte:
SonstigesAdäquat zur kleineren GX25A3 kann auch die EagleTac SX25L3 in einigen Punkten konfiguriert werden auf die ich im folgenden näher eingehen möchte. 1. Die EagleTac SX25L3 besitzt neben dem Regular Mode auch einen Tactical Mode. Beide Modes können wie folgt vertauscht werden: a) Erste Leuchtstufe aktivieren, dann auf die zweite Leuchtstufe umschalten b) Nun muss der Lampenkopf innerhalb von fünf Sekunden mindestens zehnmal zwischen der ersten und zweiten Leuchtstufe hin- und hergedreht werden Klingt zunächst etwas kompliziert, ist es aber nicht. Außerdem wird man diese Prozedur üblicherweise nicht täglich durchführen, sondern einmal, um vom Tactical Mode in den Regular Mode oder vice versa zu wechseln. 2. Energiesparmodus: Standardmäßig ist der Energiesparmodus aktiv, d.h. die SX25L3 schaltet nach 200 Sekunden Betrieb im Turbo Modus den Output um 25% herunter. Wer das nicht mag, der kann den Energiesparmodus auch deaktivieren, so dass der Output lediglich um 10% heruntergeschaltet wird. Um dieses Feature ein- und auszuschalten, muss die Lampe in der dritten Leuchtstufe eingeschaltet werden. Anschließend wird der Lampenkopf mindestens 10-mal zwischen der zweiten und dritten Leuchtstufe hin- und hergedreht. 3. Instant Turbo Output: Ermöglicht aus jeder Betriebsart und jedem Level heraus die sofortige Aktivierung des Turbo Mode. Dazu muss lediglich bei eingeschalteter Taschenlampe der Seitenschalter gedrückt werden; sobald dieser losgelassen wird, schaltet die EagleTac SX25L3 sofort in den vorhergehenden Leuchtmodus um. Ich halte das für ein ganz nettes Features, denn so erspart man sich einmal das Drehen des Lampenkopfes, um auf normale Art und Weise in den Turbo Mode zu wechseln. 4. Instant Strobe: Damit kann aus jedem Level heraus (und auch bei ausgeschalteter Lampe) der Strobe-Modus aktiviert werden, indem der Seitenschalter zweimal gedrückt und gehalten wird. Sobald der Seitenschalter losgelassen wird, schaltet die SX25L3 auf den zuletzt verwendeten Modus zurück. Wie auch bei anderen EagleTac-Lampen gilt, dass die SX25L3 am besten mit Akkus mit einem erhöhten Pluspol betrieben wird, Flathead-Akkus funktionieren damit entweder nur teilweise oder gar nicht. Zur Erwärmung möchte ich noch anmerken, dass diese bei der EagleTac SX25L3 MT-G2 deutlicher spürbar ist als bei der EagleTac SX25L3 XM-L2. Schon nach wenigen Minuten im High Mode wird der Lampenkopf ziemlich heiß, was jedoch nicht tragisch ist: Zum einen ist das ein Zeichen von guter Wärmeableitung, und zum anderen schalten beide Lampen je nach eingestelltem Energiesparmodus nach ca. 200 Sekunden die Leuchtleistung um 25% bzw. 10% im Turbo Mode herunter. Nichtsdestotrotz möchte ich an dieser Stelle ganz klar zum Ausdruck bringen, dass speziell die SX25L3 MT-G2 aus meiner Sicht kein Suchscheinwerfer für stundenlange Einsätze ist, da aufgrund der Größe keine entsprechenden Kühlrippen und erweiterten Wärmeableitungsmöglichkeiten wie beispielsweise bei der Niwalker Vostro BK-FA02 vorhanden sind, die ebenfalls mit einer MT-G2-LED ausgestattet ist. Auch sollte man darauf achten, dass man nach längerer Betriebszeit in einem der oberen Leuchtmodi nicht unbedingt an den Lampenkopf fasst, denn der erwärmt sich wie gesagt deutlich.
Bedienung/User InterfaceDie EagleTac SX25L3 wird – wie oben bereits erwähnt – über einem Seitenschalter direkt am Lampenkopf ein- und ausgeschaltet. Wie bei EagleTac üblich, erfolgt auch die Bedienung der SX25L3 über den Lampenkopf. Selbst wenn sich die Handhabung der einzelnen Modi etwas umständlich anhören sollte. so möchte ich an dieser Stelle gleich darauf hinweisen, dass man gar nicht alles einstellen muss, was die Lampe an Möglichkeiten bietet. Ich für meinen Teil benötige z.B. keine versteckten Blinkmodi, mit den drei regulären Leuchtmodi bin ich ausreichend bedient. Nichtsdestotrotz möchte ich kurz erläutern, welche Optionen die EagleTac SX25L3 so bietet. Grundsätzlich kennt die SX25L3 zwei Hauptbetriebsmodi, die als Regular Mode und als Tactical Mode bezeichnet werden. Es mag sicherlich Anwendungsbereiche für den Tactical Mode geben, ich für meinen Teil halte den Regular Mode mit seinen vier gut abgestuften Leuchtmodi für praxisgerechter. 1. Basisfunktionen Ein- und ausschalten der Taschenlampe erfolgt über den Seitenschalter oder wahlweise über den mitgelieferten Endkappenschalter bei der Kit-Version. Durch Drehen des Lampenkopfes wird einer von vier vordefinierten Leuchtmodi ausgewählt Der gewünschte Leuchtmodus lässt sich bereits vor dem Einschalten durch das Drehen des Lampenkopfes auf die entsprechende Position auswählen
Leuchtreihenfolge im taktischen Modus: 1. Full, 100% Output 4. Strobe 2
Leuchtreihenfolge im regulären Modus: 1. 100% Output 4. Strobe 2
2. Versteckte Modi Sollte man mal gehört haben, nutzen muss man diese Hidden Modes nicht unbedingt. Ich persönlich habe bislang noch kein sinnvolles Einsatzgebiet für einen Modus gefunden, der nur aus Geblinke, Strobe und sonstigem Gedöns besteht, was nun aber nicht heißen soll, dass es keines gibt. Die SX25L3 besitzt folgende versteckte Modi: – Strobe (I/II) Erreicht werden diese versteckten Modi, indem der Lampenkopf von der ersten Leuchtstufe (Kopf angezogen) innerhalb von einer Sekunde auf die dritte Leuchtstufe und sofort wieder zurück auf die erste Leuchtstufe gedreht wird. Sobald der Lampenkopf gelockert oder die Lampe ausgeschaltet wird, wird dieser Modus beendet.
Leuchtmodi und Laufzeiten EagleTac SX25L3 XM-LIm Regular Mode:
Im Tactical Mode:
Leuchtmodi und Laufzeiten EagleTac SX25L3 MT-G2
Im Regular Mode:
Im Tactical Mode:
Ich hatte ja weiter oben schon erwähnt, dass sowohl die EagleTac SX25L3 XM-L2 als auch die EagleTac SX25L3 MT-G2 nach ca. 200 Sekunden im Turbo Mode herunterschalten. Nichtsdestotrotz kann sich die Leuchtleistung der beiden Lampen – vor allem bei der SX25L3 MT-G2 – absolut sehen lassen. Hinzu kommt, dass die MT-G2 ein sehr angenehmes neutralweißes Licht erzeugt, dass sogar selbst mir als überzeugtem Cool White-Anhänger gut gefällt.
Technische Details SX25L3 XM-L2
Technische Details SX25L3 MT-G2 P0
LuxmessungMeine Luxmessungen weichen minimal von denen von EagleTac ab, was aber im Rahmen der üblichen Messtoleranz liegen dürfte. Ermittelt habe ich folgende Werte im Turbo Mode mit frisch geladenen Keeppower 18650 3400 mAh-Akkus: 1. EagleTac SX25L3 XM-L2: 52300 Lux@1m 2. EagleTac SX25L3 MT-G2: 26660 Lux@1m
BeamshotsAlle Beamshots wurden mit frisch geladenen Keeppower 18650 3400 mAh-Akkus und im Turbo Mode erstellt. a) EagleTac SX25L3 XM-L2 b) EagleTac SX25L3 MT-G2
VideoEin Video aus unserer Serie Helle Taschenlampen@Night zeigt die EagleTac SX25L3 XM-L2 und die EagleTac SX25L3 MT-G2 beim nächtlichen Einsatz: EagleTac SX25L3 XM-L2 at night
EagleTac SX25L3 MT-G2 at night
FazitEs gibt Taschenlampen, die man mit mehr oder weniger großem Interesse erwartet – die neue EagleTac SX25L3 gehört zweifelsohne zu den Taschenlampen, denen mit allergrößtem Interesse entgegengesehen wurde. Zu Recht, wie ich meine, denn schließlich hat EagleTac mit der SX25L3 XM-L2 sowie der SX25L3 MT-G2 aus meiner Sicht wieder eine echte Punktlandung geschafft. Die SX25L3 XM-L2 ist ein kompakter Taschenthrower, der eine ansprechende Reichweite von über 400 Metern bietet, was für die meisten Einsatzbereiche durchaus ausreichend sein dürfte. Mit der SX25L3 MT-G2 hingegen hat EagleTac einen astreinen kleinen Handscheinwerfer auf den Markt gebracht, der mit seiner Leistung zu überzeugen weiß. Waren in der Vergangenheit echte Boliden mit mehreren XM-L-LEDs notwendig, um den nahen und mittleren Bereich entsprechend gut auszuleuchten, so hat sich das mit Einführung der MT-G2-LED aus meiner Sicht grundlegend geändert. Diese LED in Zusammenarbeit mit einem entsprechend optimierten Reflektor liefert ein ein sehr angenehmes und homogenes Lichtbild ohne ausgefranste Ränder oder sonstige Artefakte im Beam. Man muss die EagleTac SX25L3 MT-G2 einmal live gesehen haben, sonst glaubt man nicht, welche gewaltige Leuchtleistung diese kompakte Taschenlampe erbringen kann. Selbst wenn die Lampe im Turbo Mode nach ca. 200 Sekunden automatisch herunterschaltet, so gehört sie auf jeden Fall mit zu den hellsten Lampen in dieser Größen- und Preisklasse. Um es auf den Punkt zu bringen: Beide Lampen haben mich vollauf begeistert und bieten für jeden Geschmack etwas – wer maximale Reichweite benötigt, greift zur SX25L3 XM-L2, und wer eine breitflächige Ausleuchtung im angenehmen Neutral White bevorzugt, ist mit der SX25L3 MT-G2 bestens bedient. Dass beide Taschenlampen auch wieder als Base- und Kit-Version erhältlich sind, rundet den sehr guten Eindruck perfekt ab.
BezugsquelleDie EagleTac SX25L3 XM-L2 und die EagleTac SX25L3 MT-G2 P0 sind im MSITC Shop erhältlich. |
Monthly Archives: July 2013
Review: Niwalker Black Light Vostro BK-F01 XM-L2 (1280 ANSI-Lumen)/BK-FA02 MT-G2 (2420 ANSI-Lumen)
EinführungNach einer längeren Entwicklungszeit mit etlichen Iterationen hat Niwalker nun endlich die finalen Taschenlampen aus der neuen Black Light Vostro-Serie auf den Markt gebracht. Streng genommen kann von Taschlampen allein schon aufgrund der Größe nicht mehr die Rede sein, es handelt sich vielmehr um echte Boliden, doch dazu später mehr. Nachdem Taschenlampen mit der neuesten CREE LED-Generation (XM-L2 U2) nun schon zuhauf auf dem Markt und damit nicht mehr ganz neu sind, verhält es sich mit der CREE MT-G2 LED gänzlich anders: Die Niwalker Black Light Vostro BK-FA02 ist tatsächlich die erste Lampe mit dieser neuen LED, die ich zum Testen in der Hand hatte, und was die BK-FA02 mit dieser LED leistet, werde ich weiter unten näher erläutern. Bevor es losgeht, noch kurz ein Wort zu den beiden Lampen: Die Niwalker Black Light Vostro BK-FA01 ist mit ihrem riesigen Reflektor als Thrower konzipiert, während die Niwalker Black Light Vostro BK-FA02 hingegen eine gelungene Mischung aus Flood und Throw bei etwas weniger Reichweite bietet. Last but not möchte ich wie immer darauf hinweisen, dass alle Angaben Herstellerangaben sind, die ich von der Homepage von Niwalker übernommen habe – lediglich die Luxmessung wurde von mir selbst durchgeführt.
Verpackung und ZubehörBeide Lampen werden in einer stabilen schwarzen Pappschachtel ausgeliefert, in der sich folgendes Zubehör befindet:
Man möge mir den Vergleich verzeihen, aber Aufbewahrungsbeutel bei Taschenlampen erinnern mich immer ein wenig an die orangefarbenen Verkehrswacht-Turnbeutel in den späten 70er-Jahren. Zum Transportieren der Lampe mag das ok sein, ansonsten sehe ich ehrlich gesagt keinen tieferen Sinn darin. Das Holster tut, was ein Holster tun soll: Es erlaubt den Transport bzw. die Aufbewahrung der Lampe am Gürtel bzw. der Koppel. Immerhin wird eines mitgeliefert, was bei Taschenlampen in dieser Größenordnung nicht unbedingt Standard ist.
Erster EindruckBeim Auspacken der beiden Lampen springt einem sofort die Größe ins Auge. Wie ich eingangs schon erwähnte, ist die Bezeichnung Taschenlampe hier wohl nicht ganz richtig, denn in der Tat handelt sich um ausgewachsene Lampen, die man mit Sicherheit nicht in der Hosentasche spazieren trägt. Sieht man sich z.B. die BK-FA01 näher an, dann fällt einem als erstes der unglaublich tiefe Reflektor auf. Somit ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass Niwalker 142.000cd für diese Lampe gemessen hat, und ich kenne ehrlich gesagt keine andere Taschenlampe in dieser Größenklasse, die einerseits ein derartiges Reflektorkaliber und andererseits 135.000 Lux(!) zu bieten hat, doch dazu später mehr. Mit der CREE MT-G2-LED hat Niwalker als einer der ersten Hersteller diese neue LED verbaut, die neue Wirkungsgrade verspricht. Waren in der Vergangenheit stets mehrere XM-L-LEDs notwendig, um eine breitflächige Ausleuchtung zu erzielen, so schafft die Niwalker Black Light Vostro BK-FA02 das nun auch mit einer einzigen LED. Für Freunde von Neutral White-Taschenlampen dürfte die Tatsache besonders interessant sein, dass die CREE MT-G2-LED eher eine neutralweiße Lichtfarbe als eine kaltweiße zu bieten hat, doch auch dazu nachher noch mehr. Zusammenfassend für beide Modelle lässt sich sagen, dass Niwalker damit zwei richtig heftige Leuchtprügel auf den Markt gebracht hat. Hier wurde nicht gekleckert, sondern geklotzt, was sich natürlich auch im Gewicht bemerkbar macht. Ich bin sicher, dass man mit beiden Lampen wahrscheinlich dutzende von Nägeln in Wände schlagen könnte, ohne dass die Lampen dabei kaputt gehen würden – das ist zumindest der Eindruck, den sowohl die BK-FA01 und auch die BK-FA02 hinterlassen.
VerarbeitungVorab möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass Niwalker kein unbeschriebenes Blatt im Taschenlampensektor ist. Obgleich man bislang eher wenig von dieser Firma gehört hat, so gehören sie in Wahrheit doch zu den Herstellern bzw. OEM-Fertigern, die schon seit längerem (in diesem Fall seit 2005) im Hintergrund aktiv sind und in der Vergangenheit für andere bekannte Hersteller (z.B. Tiablo) produziert haben und es auch immer noch tun. Von daher darf man also durchaus eine gewisse Qualität erwarten, und diese wird kurz gesagt auch geboten. Nicht nur der Aufbau der Lampen ist sehr massiv, auch Qualität und Verarbeitung überzeugen. Die Anodisierung ist makellos, und die Gewinde sind sauber geschnitten und gefettet. Der Akkukäfig lässt sich problemlos und ohne Gewaltanwendung mit Akkus bestücken, auch die sonst etwas dickeren Keeppower-Akkus mit 3400 mAh passen gut hinein.
AkkukompatibilitätDa ich regelmäßig Anfragen wie “Passt mein Akku vom Typ xyz auch in die im Review vorgestellte Taschenlampe?” erhalte, gibt es in diesem Review nun erstmalig eine Sektion namens Akkukompatibilität. Hier werde ich in Zukunft angeben, mit welchen Akkus ich Lampen getestet habe und mit welchen sie funktionieren. Ich möchte allerdings auch gleich vorausschicken, dass ich hier keine Sammlung von dreißig Akkus habe, sondern ich werde mich auf die bei uns im Shop erhältlichen Akkus konzentrieren. Aus zeitlichen Gründen hat es für weitere Akkus (Efest u. Cytac) leider nicht gereicht, das werde ich aber im nächsten Review nachholen.
Obgleich Niwalker auch den Betrieb mit acht CR123A-Akkus ermöglicht, habe ich diese Konfiguration nicht getestet und empfehle sie auch nicht – warum, erkläre ich gleich im nächsten Abschnitt.
SonstigesEin ganz wichtiger Punkt, auf den ich an dieser Stelle etwas detaillierter eingehen möchte, ist das Thema Akkus. Wer meint, dass er sich einen Gefallen tut, wenn er seine frisch erworbene Niwalker Black Light Vostro BK-FA01 oder Niwalker Black Light Vostro BK-FA02 mit sagenhaften eBay-XYZ-Akkus mit 4000 mAh für zwei Euro das Stück betreibt, der sollte sich nochmal ernsthaft Gedanken darüber machen. Der Umgang mit Lithium-Ionen-Akkus ist nicht ganz ohne – das gilt auch schon für Taschenlampen, die mit einem oder zwei 18650-Akkus betrieben werden. Da es im Internet genug Informationen zum Thema "Richtiger Umgang mit Lithium-Ionen-Akkus" gibt, verweise ich an dieser Stelle auf weiterführende Informationen und beschränke mich hier auf die wichtigsten Punkte:
Da schon bei vier Lithium-Ionen-Akkus einige Dinge zu beachten sind, würde ich wirklich niemanden empfehlen, acht kleine CR123A-Akkus zu verwenden, bei denen noch mehr auf Dinge wie gleicher Ladestand geachtet werden muss. Darüber hinaus erreicht man beim Betrieb mit 18650-Akkus längere Laufzeiten – warum also sollte man sich das Gefrickel mit den kleinen Zellen antun? GrößenvergleichDer obligatorische Größenvergleich mit meinen Referenztaschenlampen Niteye EYE-30 und Lumapower Signature LX darf natürlich nicht fehlen:
Laufzeiten und LeuchtmodiBeide Lampen liefern die besten Ergebnisse hinsichtlich der Laufzeit, wenn sie mit vier 18650-Akkus betrieben werden. Im Notfall können sowohl die BK-FA01 als auch die BK-FA02 mit zwei bzw. drei 18650-Akkus betrieben werden, dann allerdings mit einer verkürzten Laufzeit. a) Niwalker Black Light Vostro BK-FA01
b) Niwalker Black Light Vostro BK-FA02
Technische Detailsa) Niwalker Black Light Vostro BK-FA01
b) Niwalker Black Light Vostro BK-FA02
BeamshotsAlle Beamshots wurden jeweils im High Mode (Level 6) mit frisch geladenen Keeppower 3400 mAh-Akkus erstellt. Das Neutral White der BK-FA02 im Vergleich zu Cool White dürfte klar erkennbar sein. a) Niwalker BK-FA01 b) Niwalker BK-FA02 VideoEin Video aus unserer Serie Helle Taschenlampen@Night zeigt sowohl die Niwalker Black Light Vostro BK-FA01 als auch die Niwalker Black Light Vostro BK-FA02 beim nächtlichen Einsatz: Niwalker BK-FA02 nightly video review
Niwalker BK-FA01 nightly video review
LuxmessungBei der Niwalker Black Light Vostro BK-FA01 scheint mein Luxmeter an seine Grenzen zu stoßen, denn mein ermittelter Luxwert von ca. 92.000 Lux weicht doch stark von dem ab, was selfbuilt sowie Niwalker selber gemessen haben. selfbuilt kommt in seinem Review auf sagenhafte 135.000 Lux(!), während Niwalker hingegen in der Ulbricht-Kugel 142.000cd gemessen hat. Aus diesem Grund übernehme ich erstmals die Luxwerte, die selfbuilt gemessen hat, denn der Mann versteht etwas von seinem Handwerk, und ich gehe auch nicht davon aus, dass er falsche Werte ermittelt hat. Bei einem Abstand von 0,5 Meter zum Luxmeter habe ich einen Wert von ca. 178.200 Lux ermittelt; es kommt also schon was aus der Lampe raus… Für die Niwalker Black Light Vostro BK-FA02 habe ich einen Wert von ca. 67400 Lux auf einen Meter Entfernung gemessen.
Pro und Contra+ Exzellente Leuchtleistung bei beiden Lampen + Holster im Lieferumfang enthalten – Kein Alukoffer im Lieferumfang enthalten
FazitKeine Frage: Mit der Vostro BK-FA01 sowie der Vostro BK-FA02 hat Niwalker zwei echte Hammerlampen auf den Markt gebracht. Während die Niwalker Black Light Vostro BK-FA01 vor allem die Thrower-Fraktion anspricht, bietet die Niwalker Black Light Vostro BK-FA02 eine exzellente Mischung aus Flood und Throw mit der Besonderheit, dass hier nicht mehrere XM-L-LEDs zum Einsatz kommen, sondern eine CREE MT-G2-LED. Das Lichtbild der MT-G2-Variante sieht meiner Meinung nach vor allem im Sidespill deutlich homogener aus als ein Beam, der von mehreren XM-L-LEDs erzeugt wurde. Obgleich die BK-FA02 eher als Flooder einstuft wird, ist ihre Reichweite mit über 500 Metern immer noch recht ordentlich, und auch der neutralweisse Lichtton steht ihr gut zu Gesicht. Beide Lampen sind zwar groß, aber Einhandbedienung ist immer noch möglich – das liegt nicht zuletzt auch den geschmeidig laufenden Selektorringen. Kurz und gut: Als EDC-Taschenlampen taugen beide nicht, aber dafür wurden sie auch nicht entwickelt. Bei der Niwalker Black Light Vostro BK-FA01 und der Niwalker Black Light Vostro BK-FA02 handelt es sich um professionelle Taschenlampen bzw. kleine Suchscheinwerfer für den professionellen Einsatz, die garantiert auch im Sicherheitsbereich/bei Wachdiensten oder im BOS-Einsatz eine gute Figur machen, denn mit diesen Lampen dürfte es kein Problem sein, im Ernstfall beispielsweise eine Scheibe einzuschlagen. Schick wäre natürlich noch ein entsprechendes Aluköfferchen zur adäquaten Unterbringung der Lampen gewesen, aber das tut der Sache keinen Abbruch und schränkt auch nicht die zweifelsohne vorhandene Leistung der Lampen ein.
BezugsquelleDie Niwalker Black Light Vostro BK-FA01 und die Niwalker Black Light Vostro BK-FA02 sind im MSITC Shop erhältlich. |
Niwalker Black Light Vostro BK-FA01 und BK-FA02 in Kürze lieferbar
Gut Ding will bekanntlich Weile haben, aber nun ist es endlich soweit: Die neue Niwalker Black Light Series mit den Modellen Vostro BK-FA01 und Vostro BK-FA02 wird voraussichtlich nächste Woche ab 9. Juli 2013 im MSITC Shop verfügbar sein. Nachdem Niwalker den beiden Lampen noch einen letzten Feinschliff verpasst hat, sehen die Lampen nun als Serienmodell wie folgt aus: |